Sie investieren aus Leidenschaft oder Sympathie, der Profit ist ihnen nicht wichtig, immer häufiger können sich Athleten und Sportvereine auf die finanzielle Unterstützung ihrer Fans verlassen. Die Finanzspritze der Crowd sichert Sportlern die Teilnahme an sportlichen Großevents und auch Vereine greifen auf Crowdfinanzierungsmodelle zurück.
Jüngstes Beispiel für ein solches Modell ist der VFL Osnabrück. Um die Lizenz für die 3.Liga-Spielzeit 2015/2016 zu erhalten und eine drohende Insolvenz zu verhindern, hat der VFL sein Crowdinvesting Projekt aus dem vergangenen Jahr erfolgreich verlängert. Der Fußballverein bat seine privaten Darlehnsgeber, die bereits die Lizenz für die vorherige Spielzeit gesichert hatten, um eine Verlängerung. Rund 90 Prozent der 1.386 Investoren sicherten ihre Unterstützung für ein weiteres Jahr zu. Die „Lila-Weißen“ konnten somit eine Summe von 458.000 Euro einnehmen und damit die vom Deutschen Fußball-Bund geforderte Liquiditätsreserve von 900.000 Euro sichern. Fans die ihr Darlehen nicht verlängern wollten, erhalten ihr Geld inklusive drei Prozent Zinsen vereinbarungsgemäß zurück, wie der Verein verspricht.
Doch nicht nur im Fußballzirkus wird auf die Unterstützung durch die Crowd gesetzt. Einzelsportler, meist aus Randsportarten ohne große Sponsoren, versuchen durch Crowdfunding-Aktionen Leistungssport auf hohem Niveau zu betreiben. Amerikanische Sportverbände im Skisport, Snowboard, Biathlon, Eisschnelllauf, Kanu oder Radsport, setzen auf private Anleger und kooperieren mit der Plattform „RallyMe“. Nach Angaben des Ski- und Snowboard Verbandes konnten Spitzenfahrer so zusammengerechnet mehr als eine halbe Million Dollar über Schwarmfinanzierungsaktionen in der letzten Saison generieren. Ein Erfolg und so wird wohl auch in Zukunft vermehrt auf die Crowd gesetzt. Immer dann, wenn Sponsoren und Förderer fehlen und Emotionen der Fans finanzielle Bedenken vergessen lassen.
Konrad Lange, Communication Manager, LightFin